
Zwei Männer und die Gespenster des Krieges: Berthold Beitz, der mächtigste Mann im Krupp-Konzern, engagiert den Historiker Golo Mann, damit der ein Buch über den verstorbenen Krupp-Chef Alfried von Bohlen schreiben möge. „Das Geheimnis der Freiheit“ (WDR, Degeto / Zeitsprung Pictures, Trebitsch Entertainment) ist ein etwas anderes Biopic. Drehbuch-Autor Sebastian Orlac nähert sich der Persönlichkeit Beitz über dessen Umgang mit den schrecklichen Erinnerungen aus dem zweiten Weltkrieg. Ein allzu glattes, scheinbar jeden Widerspruch auflösendes Bild von diesem eigenwilligen Industrie-Manager, der Hunderte von Juden vor Deportation und Tod bewahrt hatte, wird vermieden. Spannend auch die Dialoge zwischen Beitz und Golo Mann, herausragend gespielt von Sven-Eric Bechtolf und Edgar Selge. Dem Film mangelt es allerdings etwas an dramatischen Höhepunkten und Wendungen, die auch die zahlreichen Szenen mit verschiedenen Prominenten nicht ersetzen können.