
„Sie nix Fußballer, Sie weiches Stück Sahnetorte“, sagt sein erster Trainer Tschik Cajkovski. Doch der ändert seine Meinung schnell, als er den jungen Franz Beckenbauer kicken sieht. Das Biopic „Der Kaiser“ (Sky / Bavaria Fiction) zeigt den Aufstieg des bayerischen Ausnahme-Fußballers zur Lichtgestalt. Autor Martin Rauhaus beleuchtet die Zeit von den Anfängen 1963 über den sportlichen Höhepunkt als Spieler mit dem WM-Titel 1974 bis zum WM-Titel 1990 als Trainer der DFB-Auswahl. Regisseur Tim Trageser ist ein kurzweilig-unterhaltsames Biopic gelungen, eine fußballerische Zeitreise, liebevoll ausgestattet und wunderbar atmosphärisch umgesetzt. Es ist keine pathetische Erfolgsgeschichte, sondern ein vielschichtiger Film über den Sportler und Menschen Beckenbauer. Eher humorvoll hat er dessen amouröse Eroberungen in den Film eingeflochten. Klaus Steinbacher mimt den Kaiser mit Bravour, aber auch viele der Figuren „drumherum“ sind gut gezeichnet und trefflich besetzt. Nur ein bisschen mehr Tiefe hätte man dem Film gewünscht.