
Eine Frau geht nach acht Jahren dem gewaltsamen Tod ihrer Schwester auf den Grund. „Brandnächte“ ist kein Krimi, sondern entpuppt sich bald als kapitales Seelen-Drama. Die Frage nach der Schuld ist hier keine juristisch-gesellschaftliche, sondern eine ethische. Und die Interaktionen, zumeist distanzierte Begegnungen von Verdängungskünstlern, laufen auf eine narrativ kunstvoll konstruierte, Reigen-artige Verbindung zwischen fünf Personen und zwei Toten hinaus. Das Drehbuch setzt auf Konzentration & Reduktion, die Informations-Vergabe wirkt beiläufig und ist rezeptionsästhetisch klug. Je weniger Großes erzählt wird, umso mehr erzählt das Kleine – erweist sich als das richtige Erzählprinzip. Bei Geschonneck ist ein solcher aufs Essenzielle & Existentielle abgespeckter Plot in den besten Händen.