
Es ist zweieinhalb Jahre her, dass Johannes Fischer & Co ihren ersten Einsatz hatten: „Tage des letzten Schnees“, der 6,42 Millionen Zuschauer erreichte, war mehr Familientragödie als klassischer Krimi und einer der besten ZDF-Fernsehfilme des Jahres. Da lag es nahe, Henry Hübchen und Victoria Trauttmansdorff ein weiteres Mal ermitteln zu lassen. Zwar gibt es diesmal noch mehr Tragödien, die Menschen und Familien zerstören, aber es geht auch um eine Mordserie. „Das Licht in einem dunklen Haus“ (Network Movie) besitzt jedoch – den zahlreichen Toten zum Trotz – in Emotion und Wirkung die Qualitäten eines nachhaltigen Dramas. Man merkt diesem Film bereits in den ersten Minuten an, dass hier kein Ermittler-Krimi und keine Whodunit-Routine zu erwarten sind. Das dramaturgische Geheimnis dieses Top-Krimidramas heißt: Mut zur Leerstelle. Die zwei Zeitebenen machen die Rezeption zu einem angenehm anspruchsvollen Vergnügen, aber nie zu kompliziert – was ein wenig an die Dramaturgie der „Spreewaldkrimis“ erinnert. So kann das Publikum den Film selbst „lesen“, muss nicht blind den Ermittlern hinterherhecheln – obwohl Hübchens Kommissar schon eine Klasse für sich ist. Ein Wiedersehen könnte Freude machen, so alle zwei, drei Jahre!