
Wären nicht ihre Teenager-Kinder miteinander verbandelt, hätten sich die Fabers und die Popovs nie kennengelernt. Architekturbüro vs. Putzkolonne: Das sind zwei Realitäten, die in der ZDF-Dramedy „Gäste zum Essen“ (Network Movie) aufeinanderprallen. Die Begüterten laden zu einem Festmahl ein, bei dem am Ende jeder sein Fett wegbekommt; vorzugsweise gerät das Sexualleben der ungleichen Paare in den Fokus. Der Gott des Gemetzels ist nur vorübergehend zugegen; mit der Zeit werden alle ziemlich kleinlaut. Da sich die Charaktere intellektuell nicht auf Augenhöhe befinden, werden die Pinselstriche in diesem knackigen Alles-an-einem-Abend-Kammerspiel von vornherein kräftig aufgetragen und auch in den alltagsnahen Dialogen wird entsprechend nicht mit der feinen Klinge gefochten. Für einen amüsanten Fernsehabend aber ist dieser Milieu-Clash auf alle Fälle gut. Allein schon die Besetzung ist – trotz herausfordernder Tonlagen-Wechsel – durchweg sehenswert!