
„Bella Germania“ (ZDF / Bavaria Fiction) handelt von den Sehnsüchten und biographischen Brüchen, von nach Arbeit und Glück suchenden Eltern und entwurzelten Kindern, von Erwartungen und Enttäuschungen einer deutsch-italienischen Familie über drei Generationen hinweg. Dieser Dreiteiler erzählt viele kleine Geschichten über die Suche nach Identität, Heimat und Familie. Autor Daniel Speck, nach dessen gleichnamigem Roman die Produktion entstanden ist, hat diese deutsch-italienische Familiengeschichte facettenreich aufgefächert. Die verschiedenen Lebensentwürfe werden erfreulicherweise nicht gegeneinander ausgespielt. Eine Schwäche ist der Umgang mit den Sprachen. Die Dramaturgie ist zwar nicht elegant, aber sie ist zweckmäßig. Die Schauspieler sind durchweg überzeugend; Silvia Busuioc ist ein Glücksfall. „Bella Germania“ ist kein politischer Film, die Probleme der Gastarbeiter kommen nur am Rande zur Sprache. Vielmehr ist es ein Drama über die Suche nach dem Platz im Leben, der ohne die Wurzeln der Familie schwer zu finden ist. Als klassisches Melodram ist dieser Dreiteiler gelungen, er ist genau das, was man mit „Herzkino“ assoziieren würde, wäre dieser Begriff nicht durch die ZDF-Sonntagsfilme völlig falsch besetzt.