
Die als neue ARD-Freitagsreihe konzipierte „Großstadtförsterin“ haucht dem eher altbackenen Genre, das im deutschen Fernsehen mit wertkonservativen Serien wie „Forsthaus Falkenau“ (1988-2013) oder „Forstinspektor Buchholz“ (1988-90) erfolgreich war, filmisch und thematisch neues Leben ein. Besonders reizvoll ist dabei die Verbindung aus Naturerleben und Großstadt-Lifestyle. Es ist auch stets ehrenwert Themen wie Klimawandel und Naturschutz in TV-Unterhaltung einzubringen; besonders zu überzeugen weiß der durchweg gut besetzte 90-Minüter aber dadurch, dass die Macherinnen für diese Intention auch eine alltagsnahe, nicht überdramatisierte Geschichte und realistische Erzählweise gefunden haben. Herzstück des Films sind die titelgebende „Großstadtförsterin“, die im Gegensatz zu den anderen Frauen am ARD-Freitag nicht nur eigenwillig, sondern auch eigenbrötlerisch, undiplomatisch und stur ist, und ihre wunderbare Darstellerin Stefanie Reinsperger: ein echter Glücksfall!