
Wenn schon kein sauberer Fußball, dann wenigstens saubere Spieler. Der zweite Beitrag des internationalen Serienprojekts „Das Netz“ spinnt seinen Krimiplot rund um die Illusion des sauberen Sports. Dahinter verbirgt sich das nicht totzukriegende Doping-Geschäft und medizinische Manipulationen, die sich jeder Kontrolle von außen entziehen. Das biologisch Machbare verführt die Initiatoren eines als Sportklinik getarnten Labors zu waghalsigen Versuchen mit einem Enzym, das Gewebe schneller heilen und Menschen länger leben lässt. Der Vision von der Unsterblichkeit folgend, verlässt „Das Netz – Prometheus“ (MR – Film) bald die Fußball-Arena und wächst sich zu einem Krimi mit Sci-Fi-Touch aus. Dabei ist „Prometheus“ weniger wendungsreich als der Vorgänger „Spiel am Abgrund“. Die Rollen von Gut und Böse sind klar verteilt. Es gibt reichlich Tote, Beerdigungen bei lebendigem Leib und chirurgischen Schnitten in Nahaufnahme – und Punktabzug für eine nicht nachvollziehbare Allianz zu Anfang, für ein kitschiges Bild am Ende und für einige Figuren, die dem Diktat der Coolness folgend nur als bedeutungsschwanger ausgeleuchtete Gesichter dabei sind.