
Nach einem angenehmen Abend mit dem attraktiven Arzt Hendrik erwacht Lehrerin Laura am nächsten Morgen mit der Gewissheit, dass sie vergewaltigt worden ist, aber sie kann sich an nichts mehr erinnern. Da Hendrik versichert, der Sex sei einvernehmlich gewesen, steht Aussage gegen Aussage. Das Handlungsmuster des als vierteilige Miniserie konzipierten Sat-1-Zweiteilers „Du sollst nicht lügen“ basiert auf einem britischen Vorbild, erinnert aber an andere Filme mit ähnlichen Geschichten. Weil die filmpool-Produktion mehr Drama als Krimi ist, geht es weniger um die Überführung des Täters; Laura will vor allem verhindern, dass Hendrik noch weitere Opfer findet. Regisseur Jochen Alexander Freydank verzichtet auf spekulative Bilder. Optisch gelungen ist vor allem die Verknüpfung der ungeschminkten Gegenwart mit den in warmen Farben gehaltenen Rückblenden. Schauspielerisch ist der Film ohnehin sehenswert, auch wenn die Rollenverteilung aufgrund der Besetzung mit Felicitas Woll und dem „vorbelasteten“ Barry Atsma früh verdeutlicht, wem der Titel gilt.