
„Die Toten von Glenmore Abbey“ und „Mädchenjäger“ sind die Auftakt-Episoden der neuen ARD-Reihe am Donnerstag. Der „Irland-Krimi“ (good friends Filmproduktions GmbH) macht einiges anders als die meisten Auslandskrimis im Ersten. Die lange unter Wert besetzte Désirée Nosbusch knüpft als Psychologin mit eíner Mischung aus Verletzlichkeit und Taffheit, dunklen Momenten und wiedererlangter Souveränität an ihre fulminante Rolle in „Bad Banks“ an. Die irischen Charaktere werden nicht mit deutschen Schauspielern besetzt. Mercedes Müller ist die Ausnahme, die die realistische Regel bestätigt. Die Synchronisation passt sich – zumindest bei den tragenden irischen Charakteren – gut Nosbuschs ruhiger, konzentrierter Tonlage an. Das irische Ambiente mit der Sinnlichkeit seiner Natur, der „Authentizität“ der Nebenfiguren und mit der psychophysischen Präsenz der Hauptdarsteller legt sich wie ein atmosphärischer Teppich über die Geschichten, deren Themen stimmig wirken. Positiv für Auge und Ohr sind auch Aladags Inszenierung zwischen Mollton & wuchtigem Realismus, Roland Stuprichs Bildgestaltung und der breite, flächige Score von Sebastian Fillenberg.