
Im Drama „Bis zur Wahrheit“ (NDR / Atalante Film, Nordfilm) spielt Hauptdarstellerin (und Produzentin) Maria Furtwängler eine Ärztin, die vom Sohn ihrer besten Freundin vergewaltigt wird. Der eindringliche Film stellt das Opfer in den Mittelpunkt und offenbart die diffamierenden Klischees und Vorurteile gegenüber einer vergewaltigten Frau, mit denen das Umfeld die unbequeme Wahrheit abzuwehren versucht. Furtwängler liefert unter der umsichtigen Regie von Saralisa Volm eine der stärksten Schauspiel-Partien ihrer Karriere ab. Die berechtigte Kritik an den herrschenden Zuständen hat allerdings auch eine problematische Seite: Der Film legt die Schlussfolgerung nahe, dass es ohnehin nichts bringt, wenn sich Vergewaltigungsopfer an Polizei und Justiz wenden.