
Misstrauen hilft. Vor allem, wenn in einer Oase des Friedens das Böse Einzug hält. „Tatort – Schweigen“ (NDR / Nordfilm) begleitet einen Menschen, dem das Misstrauen ins Gesicht geschrieben steht. Statt während einer Auszeit seine Albträume abzuschütteln, gerät Kommissar Falke im Kloster unfreiwillig in die nächsten Ermittlungen. Inhaltlich wie visuell thematisiert der Film von Lars Kraume die Brüche, nein, die tiefen Risse im kirchlichen Glanz. Der Drehort, eine Klosteranlage, dient als Bühne für Menschen, die die Kirche nur kleiner gemacht hat. Es sind gebrochene und gebeugte Gestalten. Der Ungläubige will angesichts ihres Elends nur noch schreien. Bei allem Kirchenschmuck und gedämmten Licht: Machtmissbrauch und Zorn sind die zentralen Themen dieser „Tatort“-Episode, die zwanzigste für Möhrings Falke.