Eine Familie wird bedroht – ausgerechnet von dem Mann, mit dem sie unter einem Dach lebt. Erst gibt es Aufmerksamkeiten, dann schreibt er der Herrin des Hauses Liebesbriefe, schließlich behauptet er, das Ehepaar würde seine Kinder sexuell missbrauchen. Keiner kann ihnen helfen. Sollten sie etwa ihr Recht selbst in die Hand nehmen? „Der Feind in meinem Haus“ ist mehr als ein Psychothriller: Die Spirale der Angst ist kein Selbstzweck. Autor Kurbjuweit geht es auch um die gesellschaftspolitischen Grundlagen für eine solche Stalking-Situation, interessiert sich dafür, wie die Familie und die Staatsorgane auf die Verleumdungen des seelisch gestörten Nachbarn reagieren. Dramaturgie & Psychologie sind überschaubar, dafür holt die Geschichte den Zuschauer bei seinen (realen) Ängsten ab und ist deshalb – auch wegen seiner fokussieren Narration – ein beunruhigender und spannender Film.