
Sie wollte mit ihren Bildern dazu beitragen, Kriege zu beenden; das ist ihr nicht gelungen. Zudem wurde sie ein Opfer ihres Berufs: 2014 ist Anja Niedringhaus in Afghanistan erschossen worden. Das Dokudrama „Die Bilderkriegerin“ (ZDF / Ziegler Film) setzt der Fotografin ein filmisches Denkmal. Neben dem vorzüglichen Spiel von Hauptdarstellerin Antje Traue ist es vor allem die ausgezeichnet gelungene Kombination inszenierter und dokumentarischer Aufnahmen, die das Porträt zu einem herausragenden Werk macht: Weil die Verantwortlichen nicht über das Budget einer Hollywood-Produktion verfügten, haben sie für die Kriegsszenen entsprechendes Archivmaterial eingefügt; die Übergänge sind dank der besonderen Bildgestaltung oft unmerklich. Das ästhetische Konzept hat ohnehin enormen Anteil an der Qualität dieses Films, der nahtlos an die großen Achtzigerjahre-Werke über Auslandskorrespondenten (etwa „Die Fälschung“ von Volker Schlöndorff) anknüpft.