
Bei allem Respekt für die einfallsreichen und auch handwerklich sehr gelungenen Verknüpfungen der verschiedenen Zeitebenen, für die große Kinomusik und für die Bildgestaltung: Es ist nicht zuletzt die Mitwirkung der mittlerweile über hundert Jahre alten, geistig aber immer noch eindrucksvoll vitalen Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer, die diesen Film zu einem herausragenden Werk macht. Das Doku-Drama „Ich bin! Margot Friedländer“ (ZDF / UFA) der Grimme-Preisträger Raymond und Hannah Ley erzählt von Margots 15 Monaten im Berliner Untergrund, bis sie 1944 doch noch nach Theresienstadt deportiert wurde. Die junge Frau, die mit Anfang zwanzig sehr plötzlich lernen muss, auf eigenen Beinen zu stehen, wird überaus eindrucksvoll von Julia Anna Grob verkörpert. In zum Teil winzigen Nebenrollen wirken Axel Prahl, Iris Berben und Herbert Knaup mit.