
Ein dementer Psychotherapeut soll in einem Mordfall mit historischen Wurzeln den Münchner Kommissaren endlich zu einem Ermittlungsdurchbruch verhelfen. Doch Leitmayr ist mit dem psychologischen „Gespräch“ auf der Basis der sogenannten „Reminiszenz-Therapie“ zunächst überfordert. Außerdem spielen er und Batic offenbar nicht mit offenen Karten… Die Idee zum „Tatort – Flash“ (BR / Tellux) nimmt nicht nur Bezug auf ein aufregendes neurologisches Experiment, sie erschließt auch neue dramaturgische Möglichkeiten. Die immergleichen Befragungen und Vernehmungen werden durch differenziertere Gespräche ersetzt – nur, bringt das die Ermittlungen weiter? Das, was in dem bestechend inszenierten Film von Andreas Kleinert nachhallt, das sind die Interaktionen, die nostalgischen Momente und es ist „Whole lotta Love“, das sich wie ein Urschrei über die Mordszene legt. Räume als Orte der Identitäts-Suche. Design als Lustobjekt. Kommunikation als toxisches Spiel. Nur was die Dramaturgie angeht, bleibt nach dem vermeintlich cleveren Final-Twist ein bitterer Nachgeschmack.