
Musikalischer Genuss, familiäres Drama und stattliche Perücken: Der Fernsehfilm „Bach – Ein Weihnachtswunder“ (Degeto, MDR, BR, ORF – Eikon Media) erzählt die Entstehungsgeschichte des „Weihnachtsoratoriums“ vor knapp 300 Jahren in einem unterhaltsamen Kostümfilm, der bestens in die Adventszeit passt. Devid Striesow spielt den Johann Sebastian Bach als ehrgeiziges, aufbrausendes Genie, das sich von Politikern nichts sagen lassen will, aber ohne Frau und Kinder aufgeschmissen wäre. Denn das Komponieren ist hier eine leidenschaftliche Familienangelegenheit im Wettlauf mit der Zeit. Drehbuch (Christian Schnalke) und Regie (Florian Baxmeyer) würdigen insbesondere die Bedeutung von Anna Magdalena Bach (herausragend: Verena Altenberger), die in ihrer Zeit eine berühmte Sängerin war und 13 Kinder zur Welt brachte, von denen sieben bereits früh verstarben. Auch ein Vater-Sohn-Konflikt sowie das Ringen mit dem Leipziger Rat um die Aufführung des Oratoriums sorgen für Spannung und emotionale Höhepunkte. Am Ende rockt der Barock-Klassiker nicht nur die voll besetzte Kirche im Film.