
„Das Tal der Mörder“ (ZDF/Neue Bioskop) orientiert sich auf den ersten Blick am Schema des Heimatkrimidramas: Junge Großstädterin kommt aufs Land, um Licht ins Dunkel der Familiengeschichte zu bringen. In diesem Fall kommt als interessante Variante hinzu, dass sich die Heldin in den mutmaßlichen Mörder ihres Vaters verliebt; selbst wenn das Drehbuch geschickt offen lässt, ob die Liebelei nicht doch bloß Teil ihres Racheplans ist. Sehenswert ist der im Salzburger Land entstandene Film vor allem wegen Anna Unterberger und Fritz Karl, die ihre Rollen sehr differenziert verkörpern. Der Österreicher Peter Keglevic kennt sich in dem Genre mittlerweile gut aus: Er hat fürs ZDF auch die dank der eindrucksvollen Bild-Gestaltung von Emre Erkmen atmosphärisch ähnlich konzipierte „Dorf“-Reihe gedreht.