
Als Jana ein langes blondes Haar auf dem Schal ihres Mannes bemerkt, beginnt sie an der Treue ihres scheinbar so perfekten Gatten zu zweifeln und spioniert ihm hinterher. Überall sieht sie plötzlich potenzielle Konkurrentinnen, findet aber (erst mal) keine Beweise… Wie eine erfolgreiche Frau, die in ihrer Ehe glücklich ist und mit beiden Beinen fest im Leben steht, mehr und mehr den Boden unter den Füßen verliert, davon erzählt die vierteilige Mini-Serie „Ein Schritt zum Abgrund“ (Degeto / ITV Studios Germany). Der Titel legt nahe, dass etwas dran sein muss an dem Verdacht. Und er legt auch nahe, dass sie nicht weggucken, sondern irgendwann die Konfrontation suchen wird, und dass das Ganze wohl kaum mit Versöhnung enden dürfte. Bei dieser Geschichte nach einer britischen Vorlage, konzentriert geschrieben (Buch: Britta Stöckle) und kongenial feinfühlig inszeniert (Regie: Alexander Dierbach), kann man lange Zeit nicht sicher sein, wohin die Reise geht. Will Jana ihr Recht oder nur Rache? Petra Schmidt-Schaller als absolute Identifikationsfigur, aber auch als ambivalent gezeichnete Ehefrau, die kein Opfer sein will, liefert eine ihrer bisher reifsten Leistungen, auch Florian Stetter überzeugt als Sunnyboy in der Midlife-Krise. Drei Stunden anschlussfähige, emotionale Hochspannung ohne Mord, Todschlag und ohne Polizei!!!