
Der zehnteiligen Serie ist in nahezu jeder Szene anzusehen, wie sehr sich Christian Alvart vom klassischen Fernsehen absetzen wollte. Der Autor und Regisseur hat es offenkundig genossen, seine Vorstellungen unbehelligt von öffentlich-rechtlichen Bedenken oder Jugendschutzvorgaben umsetzen zu können. „Dogs of Berlin“ (Netflix / Syrreal Entertainment), von Alvart geschrieben, inszeniert und produziert, erzählt die Geschichte eines Kommissars, der in der Nacht vor einem Länderspiel zufällig über die Leiche des besten deutschen Fußballers stolpert und die Ermittlungen verschleppt, um eine riskante Wette zu platzieren. Als er zwischen die Fronten eines arabischen Drogenclans und der kroatischen Wettmafia gerät, wandelt sich die Serie zu einem Gangster-Epos. Das Ganze ist dank vorzüglicher Bildgestaltung handwerklich auf hohem Niveau und dank prominenter Gäste auch schauspielerisch überwiegend sehenswert, aber der ganz große Wurf, der Alvart sicherlich vorschwebte, ist die zweite deutsche Netflix-Serie nach „Dark“ nicht geworden.