
Nach dem Tod von Lisa Martinek hat die kurzweilige ARD-Drama-Serie „Die Heiland – Wir sind Anwalt“ (Olga Film) ein neues Gesicht: Christina Athenstädt. Konzept und Tonlage aber haben sich nicht merklich verändert. Die Titelfigur wirkt bei der 41-jährigen, weitgehend unbekannten Schauspielerin etwas weicher, warmherziger. Sie macht es gut, Gleiches gilt für die unvergleichliche Anna Fischer. Beiden gelingt es in ihren Rollen, ein sympathisches, alltagsnahes Miteinander und gleichsam ein positives Spannungsfeld zwischen sich und dem Zuschauer aufzubauen. Das ist das A&O einer Wohlfühlserie. „Die Heiland“ ist Fernsehen zum Zeitvertreib. Die Plots sind sorgfältig entwickelt und flüssig erzählt, ein dichtes Geflecht an psychologischen oder sozialen Subtexten besitzt diese Dienstagabendserie für ein Millionenpublikum allerdings nicht. Es gibt es aber einen kleinen gesellschaftlich relevanten Mehrwert, was das Handicap der Heldin oder das Spiel mit gängigen Vorurteilen angeht.