
„Das Mädchen mit den goldenen Händen“ (MDR, Arte, HR / if…), das Regiedebüt der Schauspielerin Katharina Marie Schubert, beginnt mit einem runden Geburtstag: Lehrerin Gudrun (Corinna Harfouch) wird sechzig. Die Feier findet im Saal jenes seit Jahren leerstehenden Kinderheims statt, in dem sie einst aufgewachsen ist. Mit der guten Laune der Jubilarin ist es schlagartig vorbei, als sie erfährt, was offenbar bereits jeder weiß: Der Bürgermeister (Jörg Schüttauf) will das Gebäude verkaufen; Investoren aus dem Westen sollen ein Hotel daraus machen. Geschickt verknüpft Schubert fortan Gudruns Geschichte mit typischen Ost/West-Konflikten. Bei der Umsetzung ihres Drehbuchs hat sie sich vor allem auf die Arbeit mit dem vorzüglichen größtenteils ostdeutschen Ensemble konzentriert. Lange Einstellungen und statische Kamera lassen die Inszenierung sehr reduziert wirken.