
Der 1929er Jahrgang galt als „verlorene Generation“. Die in diesem Jahr Geborenen gehörten zum „Volkssturm“ und mussten die Gräuel des Krieges aus nächster Nähe mitansehen. „Die Freibadclique“ erzählt von diesen Jungs, die viel zu früh ihre Unschuld verloren und das Erlebte nur schwer bewältigen konnten. Der Autor und Regisseur Oliver Storz (1929-2011) kam nie wirklich los von dieser Zeit. Noch drei Jahre vor seinem Tod schrieb er den autobiografischen Roman „Die Freibadclique“. Friedemann Fromm hat ihn ebenso frei wie kongenial verfilmt. Es ist ein Film über den Krieg, über die trügerische Freiheit im Sommer 1945, über das Erwachsenwerden. Hormonstau und Angst ums Überleben gehen Hand in Hand; brutal reißt der Krieg die Fünf aus ihren feuchten Träumen. Eindrucksvoll spielt Fromm mit der Ikonografie des amerikanischen Film Noir, während die Freundschaft in der Ästhetik des Nationalsozialismus ebenso eindrucksvoll ihren Ausdruck findet. Jonathan Berlin und Theo Trebs sind die Gesichter des Films; ihre Physis, ihre Blicke bleiben in Erinnerung.