
Was Boris Becker einst zum Liebling der Deutschen machte, war neben dem Talent vor allem seine Hingabe: Er hat immer alles gegeben; und er war am Boden zerstört, wenn es nicht reichte. Dieser Aspekt hat großen Anteil an der Faszination des Films „Der Rebell“ (RTL / Zeitsprung Pictures, Violet), der den Werdegang vom jungen Leimener ein Jahr über den zweiten Wimbledonsieg 1986 hinaus verfolgt, bis zum ersten kleinen Karriereknick 1987 bei den Australian Open. Bruno Alexander verkörpert Becker gerade auch in den Spielszenen sehr glaubwürdig, aber die Stars sind Samuel Finzi als Günther Bosch und Misel Maticevic als Manager Ion Tiriac. Hannu Salonen, ohnehin ein Garant für große Bilder, hat gemeinsam mit Kameramann Felix Cramer dafür gesorgt, dass das sehenswerte Sportlerdrama gerade in den Szenen aus Monaco und Miami überlebensgroß wirkt. Für das Zeitgefühl sorgen neben Kostüm & Ausstattung die vielen eingespielten Pop-Hits aus den Achtzigern. Für Menschen zwischen 50 und 60 ist dieser Film eine Zeitreise in die eigene Jugend oder Kindheit.