Sebastian Rudolph, Maj-Britt Klenke, Köhler & Winckler. Stilwille statt Mainstream

„Das freiwillige Jahr“ erzählt eine Nicht-Geschichte, die sich in drei Wörtern zusammenfassen lässt: Jette bleibt daheim. Die Handlung ist Berliner-Schule-like ebenfalls überschaubar: Die 19jährige Jette soll eigentlich für ein Freiwilliges Soziales Jahr nach Costa Rica fliegen. Weil sie sich nicht von ihrem Freund trennen kann, verpasst sie kurzerhand den Abflug. Das klingt nach Komödie; tatsächlich ist der Film ein Vater/Tochter-Drama. Sebastian Rudolph legt den alleinerziehenden Urs entsprechend als traurige Gestalt an, was ihn zu keiner typischen Identifikationsfigur macht. Sehr viel näher kommt einem Maj-Britt Klenke in ihrer ersten Hauptrolle; sie hat großen Anteil daran, dass Jettes Geschichte so authentisch wirkt.