
„Familie kann nie groß genug sein“, der Untertitel des ARD/ORF-Fernsehfilms „Abenteuer Weihnachten“ (Mona Film & Tivoli Film; Atalante Film) wirkt zunächst wie der blanke Hohn. In einer Patchworkfamilien-Konstellation aus drei Haushalten denkt jeder der Erwachsenen nur an sich. Die Leidtragenden sind die Kinder: Die holen zum Gegenschlag aus und sind dann einfach mal weg. Dramaturgisch wird die Herausforderung des großen Ensembles recht schnell gemeistert. Autor Martin Rauhaus ist schließlich ein Experte für lebenskluge & gewitzte Beziehungskonstellationen, Regisseurin Mirjam Unger hat „Die Vorstadtweiber“ dirigiert und das Ensemble mit Juergen Maurer, Maria Furtwängler, Sarah Bauerett, Manuel Rubey, Dennenesch Zoudé, Pegah Ferydoni und Leo Reisinger entwickelt vor allem in „Kleingruppen“ eine enorme Spielfreude. „Abenteuer Weihnachten“ gelingt etwas, was selten gelingt in Weihnachtsfilmen: Mit viel Schnee, Komik & Fest-der-Liebe-Romantik vereint dieser Film Dramödie und ein hohes Maß an Gefühl sehr harmonisch miteinander; er rührt an tiefsitzende Gefühle und an alte, möglicherweise verklärte Weihnachtserinnerungen.