
„Der Schatten“ (Keshet Tresor Fiction) – Was für eine Geschichte! Eine Bettlerin prophezeit der aufstrebenden jungen Journalistin Norah Richter, sie werde am 13. August im Wiener Prater einen Mann töten, dessen Name ihr gar nichts sagt. Natürlich will Norah herausfinden, um wen es sich bei ihrem angeblichen Opfer handelt. Schließlich gelangt sie zu der Überzeugung, dass dieser Arthur Grimm ihre vor 15 Jahren verstorbene Jugendfreundin auf dem Gewissen hat. Die Weissagung entwickelt sich immer mehr zur Obsession, sodass sie schließlich nur noch eine Möglichkeit sieht, um dem Spuk ein Ende zu bereiten. Selbst eine stilistisch und handwerklich weniger eindrucksvolle Umsetzung hätte aus Stefanie Veiths vorzüglicher Adaption des gleichnamigen Romans von Melanie Raabe vermutlich eine fesselnde Serie gemacht, aber Nina Vukovics Inszenierung ist mindestens kongenial. Die Bildgestaltung ist ebenso preiswürdig wie die Leistung von Hauptdarstellerin Deleila Piasko, die das facettenreiche Spektrum ihrer Rolle mitreißend verkörpert.