David & Eitan Cunio, Tom Shoval. Israelischer Neo-Realismus statt Nahostkonflikt

Zwei Brüder reagieren mit einem verstörenden Gewaltakt auf die finanziellen Sorgen ihrer Eltern: Sie entführen eine junge Frau und versuchen von der Familie Geld zu erpressen. Das Kino-Debüt „Youth“ von Tom Shoval bietet einen ungewöhnlichen Blick auf Israel. Das Leben von Heranwachsenden in den Vorstädten steht im Mittelpunkt. Zugleich könnte die Geschichte überall spielen. Shoval erzählt nüchtern, sein rauer Realismus wirkt nicht moralisch bewertend. Der Film ist aber auch keine triste Sozialstudie, sondern ein intensives, spannendes Jugend-Drama. Die männlichen Laien-Darsteller in den Hauptrollen überzeugen, für die weibliche Opfer-Figur interessieren sich Buch und Inszenierung dagegen kaum.