
Der 80. Geburtstag des Großvaters sollte groß gefeiert werden. Doch der hat es sich anders überlegt, will nicht nur auf das Fest verzichten – und nimmt sich das Leben. „Querschuss“ (Arte, BR / Claussen+Putz Filmproduktion) erzählt von einer tragischen Ausnahmesituation, durch die eine Familie, in ihren Grundfesten erschüttert wird. Der Suizid wirft viele Fragen auf, nährt Selbstzweifel, gegenseitige Vorwürfe und bringt verdrängte Verletzungen ans Licht. Bis ins Detail stimmen in dem alltagsnahen Fernsehfilm von Esther Bernstorff (Buch) und Nicole Weegmann (Regie) die Charaktere, die Konstellationen, die in all ihren möglichen Varianten abwechslungsreich ausgespielt werden, und die kommunikativen Dynamiken, wie man sie nicht nur bei Familienzusammenkünften findet. Auch die Bilder, die für die Konflikte gefunden werden, erweitern und erfrischen die Erzählung, ähnlich wie auch die lebenslustige Tante aus Paris, die den Psycho-Laden mitunter köstlich aufmischt.