
So hart wie der Name schon klingt: Klaus Kranitz therapiert im schonungslosen Schnell-Verfahren. Drei Sitzungen, 1500 Euro und das Versprechen, dass sich danach wieder alle verstehen. Mit „Kranitz – Bei Trennung Geld zurück“ (Florida Film) wildert Regisseur Jan Georg Schütte erneut in dem ihm vertrauten Genre der Impro-Comedy. Die Hauptrolle übernimmt er diesmal selbst. Dass er in seiner Rolle als selbsternannter Therapeut noch ganz andere Geschäfte im Sinn hat, sorgt für manche Wendung. Die sechs Episoden mit namhaftem Personal und ein paar unbekannten Gesichtern sind mal sehr, mal etwas weniger gelungen. Das Format an sich überzeugt durch wechselnde, dem jeweiligen Thema angemessene Visualisierung und der Lust an hemmungsloser Übertreibung. Vorm Abdriften in den puren Klamauk ist die Serie trotzdem weit entfernt. Jede Sitzung verhandelt die psychischen Begleiterscheinungen einer Post-Corona-Gesellschaft, in der sich Blender, Ratlose, Kämpfer, Träumer nicht mehr auf einen Nenner kommen. Geschweige denn auf sowas wie Liebe.