
„Zeig’ alles, sag’ alles und sei böse“ lautete die Maxime, die sich Timothy Tremper für sein Drehbuch gesetzt hat, und so ist der Film auch geworden: „Matze, Kebab und Sauerkraut“ (ZDF / CCC Cinema und Television) ist eine mitreißende romantische Multikulti-Komödie über einen Juden und einen Moslem aus Berlin, die sich in eine blonde Christin aus Bayern verlieben. Fortan liefern sich Noah und Hakim ein Liebesduell, in dem alle Mittel erlaubt sind und auf Freundschaft keine Rücksicht mehr genommen werden kann. Eine Frau zwischen zwei Männern ist zwar ein beliebtes Romanzen-Muster, aber Tremper erzählt die Geschichte aus Sicht der beiden Freunde; das ist schon mal ungewöhnlich. Der religiöse Hintergrund sorgt für weitere Verwicklungen. Stilmittel des Films ist die konsequente Überhöhung, zumal Tremper geradezu lustvoll alle nur denkbaren Vorurteile und Stereotype bedient. Davon abgesehen hat schon allein der Auftakt genügend Witz und Tempo für zwei Filme; und dieses Niveau hält die Komödie bis zum überraschenden Schluss durch.