
Sechsteilige Serien sind oft eine Episode zu lang, aber für „Schneller als die Angst“ (Degeto, MDR / Rowboat) gilt das nicht. Friederike Becht spielt eine Magdeburger LKA-Fahnderin, die bei der Jagd auf einen Frauenmörder mit ihren eigenen Dämonen konfrontiert wird: Kurz zuvor ist sie vergewaltigt worden. Nun projiziert sie ihre Wut auf den Serienkiller. Als sie herausfindet, dass der Vergewaltiger mutmaßlich ein Kollege war und der Mörder einen Spitzel in der Abteilung hat, kann sie niemandem mehr trauen. Die Serie ist ausgezeichnet gespielt und preiswürdig fotografiert (Regie: Florian Baxmeyer), lebt aber vor allem vom ständigen Rollentausch zwischen der Jägerin und ihrer Beute, zumal in der ohnehin komplexen Handlung auch die weiteren Charaktere unerwartete Seiten offenbaren. Mindestens so sehenswert wie Becht ist Felix Klare als ihr charismatischer Gegenspieler.