
„Die defekte Katze“ (BR, Arte / Glory Film) ist ein ausgezeichnet gespieltes Drama über eine Iranerin, die im Rahmen einer arrangierten Ehe nach Deutschland kommt; in ein ihr völlig fremdes Land, dessen Sprache sie allenfalls bruchstückhaft beherrscht. Susan Gordanshekan, Tochter iranischer Einwanderer, ist in beiden Kulturen verwurzelt. Sie kann daher authentisch beschreiben, wie schwierig die Annäherung zwischen ihren Hauptfiguren ist. Pegah Ferydoni, in Teheran geboren, verkörpert den Grenzgang der Frau mit viel Feingefühl. Filmästhetisch ist das Langfilmdebüt der für ihre Kurz- und Dokumentarfilme mehrfach ausgezeichneten Regisseurin dagegen radikal reduziert: Sie hat dem Drama eine streng dokumentarische Anmutung gegeben. Weil dem Film zudem ein gewisser Handlungsfluss fehlt, wirken viele Szenen wie aneinandergereihte Momentaufnahmen einer Langzeitdoku.