
Weiterkämpfen und nicht aufgeben, sich durchsetzen gegen Amtsschimmel und soziale Ungerechtigkeit. Das ist auch in „Angezählt“ die eine Seite der ARD-Freitagsreihe „Billy Kuckuck“ (FFP New Media). Das könnte man als moralisches Helferinnen-TV in der Endlosschleife abtun, wäre da in den bisher vier Episoden nicht die andere Seite: das augenzwinkernd-spielerische Moment mit einer Heldin, die zeitgemäß mitten im Leben steht und die trotz des seriellen Formats noch immer sympathische Frische ausstrahlt. Das liegt vor allem an dem Gesicht dieser Reihe: Aglaia Szyszkowitz. In der neuen Episode überrascht Ralph Herforth, der seinen Ex-Champion als Gegenbild zu gängigen Boxer-Klischees (und wider des eigenen Krimi-Images) angelegt hat. Neben dem Hang zur Selbstreferentialität überzeugen Milieu und Ikonografie: Heldin Billy reitet auf dem E-Roller. Ziemlich belanglos und outriert gespielt wirkt dagegen der Drei-Frauen-drei-Generationen-Konflikt.