
Mit Johanna Wokalek ist der Münchener „Polizeiruf“ – nach Matthias Brandt und Verena Altenberger – weiterhin erstklassig besetzt. Aber „Little Boxes“ (BR / Ariane Krampe Filmproduktion), der erste Film mit Kommissarin Cris Blohm, ist trotz dieser neuen, sympathisch-aufgeschlossenen Figur über weite Strecken geschwätzig, handlungsarm und somit ein eher anstrengender statt anregender Beitrag zur Debatte um Vielfalt, Rassismus, Geschlechtergerechtigkeit und sexuelle Gewalt. Der Fall führt Blohm ins linke Uni-Milieu, in dem ein wissenschaftlicher Mitarbeiter nach Vergewaltigungsvorwürfen tot aufgefunden wird. Stark überzeichnete Figuren, Dialoge als Parolen- und Zitatesammlungen: Der ehrenwerte Versuch, die umstrittenen Themen mit Humor und Leichtigkeit zu nehmen, gelingt dem Drehbuch von Stefan Weigl und der Regie von Dror Zahavi nur punktuell. Die neue Kommissarin – gerne auch weiterhin im spannenden Dreierteam mit Dennis Eden (Stephan Zinner) und Otto Ikwuakwu (Bless Amada) – hat bessere Geschichten verdient.