
Andere starten mit Ende 20 durch. Anders die Heldin in Helena Hufnagels Spielfilm-Debüt „Einmal bitte alles“: Sie gehört zur Generation Y, ist eine klassische Spätzünderin, gefällt sich aber gleichermaßen in ihrer künstlerischen Anti-Haltung zu den immer bürgerlicher werdenden Gleichaltrigen. Resignative Episoden wechseln bei ihr ab mit Phasen postpubertärer Rebellion. Der Film ist Frauen- & Generationenporträt in einem. Auch ästhetisch ist diese vermeintlich so kleine, 80minütige Tragikomödie ein großer Wurf. Neben ebenso präzisen wie beiläufig gespielten Dialog-Szenen besticht der Film doch immer wieder durch seine Beschleunigungsästhetik und dem Wunsch nach Verschmelzung: alles bitte jetzt! Luise Heyer als liebenswert trotzige Möchtegern-Illustratorin ist das Gesicht des Films.