
Die Saga der West-Berliner Tanzschul-Familie Schöllack geht in „Ku’damm 63“ (ZDF / Ufa Fiction) nach bewährtem Muster in die dritte Staffel. Die drei sehr verschiedenen Töchter ringen um ihre Eigenständigkeit und mit ihren Ehemännern. Mutter Caterina (ein Ereignis für sich: Claudia Michelsen als Anti-Heldin) klammert sich an die alten Werte und mischt sich weiter munter ein. Zu Beginn der 1960er Jahre bricht die bürgerliche Enge zwar weiter auf, was sich farbenfroh und unterhaltsam in Ausstattung und Musik niederschlägt. Doch auch Antisemitismus und die Verfolgung Homosexueller sind wichtige Handlungsstränge, Mauerbau und deutsche Teilung dagegen nur Randthemen. Mit bemerkenswerter Leichtigkeit verbindet die Serie emotionales Drama mit gesellschaftskritischen Zwischentönen und emanzipatorischem Anspruch: pralles, gefälliges Unterhaltungsfernsehen mit Niveau.