
Der Sage nach entführte anno 1284 der um seinen Lohn betrogene Rattenfänger von Hameln 130 Kinder aus der Stadt. Die Serie „Hameln“ (REAL FILM, Don´t Panic Films) lässt den Flötenspieler nach acht Jahrhunderten mit seiner (un)toten Gefolgschaft zurückkehren. „Hameln“ begleitet drei einst verschonte Teenager, die als Geisterjäger den Fluch brechen wollen. Unschuldige Kinder, beladene Eltern: Der Riss zwischen den Generationen hievt „Hameln“ thematisch in die Jetztzeit. Der Sechsteiler illustriert seine Schrecken mit klassischen Bildern aus dem Horrorgenre und Verweisen auf moderne Film-Dystopien. Ein einnehmender Spannungsaufbau gelingt „Hameln“ nicht. Das ewige Beziehungsgekläre zwischen Teenagern, zwischen Müttern und Söhnen und Töchtern und Vätern dürfte die Generation Ü-16 schnell ermüden. Angenehm geschockt wird eher das jüngere Publikum. Wer die „Pfefferkörner“ mag, wird dank „Hameln“ mit einfachen Tricks in härtere Gruselgefilde gelockt.