Kunkat, Kretschmann, Uhl, Roland Suso Richter. Der anthropologische Blick

„Dschungelkind“ von Roland Suso Richter unterscheidet sich wohltuend von jenen TV-Melodramen, die den schwarzen Kontinent für europäischen Selbstfindungskitsch missbrauchen. Das Drehbuch dieses immer wieder verblüffend witzigen Familienfilms basiert auf den Kindheitserinnerungen von Sabine Kuegler. Ihr Vater wollte die Sprache eines Stammes erforschen, der bis dahin keinerlei Kontakt zur Zivilisation hatte. Der Film lebt von seiner episodischen Struktur, dem Mix aus Anthropologie und Emotion, von einer großartigen Besetzung und dem stimmungsvollen Zusammenspiel von Bildgestaltung und Musik.