
Der deutsche Torhüter Bert Trautmann wurde in England zur Legende, als er seinen Kasten im Pokalfinale 1956 trotz eines gebrochenen Genicks sauber hielt; ausgerechnet ein Deutscher hatte sein Leben für einen englischen Verein riskiert. Für Marcus H. Rosenmüller ist das ein durchaus ungewöhnliches Sujet. Gemessen an seinen modernen Heimatfilmen („Wer früher stirbt, ist länger tot“) ist „Trautmann“ (Degeto / Liebesfilm) eine internationale Großproduktion und dank David Kross („Der Vorleser“) echtes Star-Kino. Er verkörpert den Titelhelden als Identifikationsfigur, vermittelt aber auch glaubwürdig eine gewisse Gebrochenheit. Obwohl Fußball in Europa Volkssport Nummer eins ist, gibt es nur wenige wirklich gelungene Fußballfilme. Sönke Wortmanns „Wunder von Bern“ (2003) ist bis heute einer der Besten, aber „Trautmann“ muss nun im selben Atemzug genannt werden.