
Mit dem fünften „Barcelona-Krimi“ (ARD / Sommerhaus) probiert die Degeto einen neuen Stil. Der Film ist über weite Strecken ein Kammerspiel, das in einem zum Vernehmungs-Zimmer umfunktionierten Abstellraum stattfindet. Hier vernimmt Bonet (Clemens Schick) einen angesehenen Apotheker (Bernhard Schütz), den er für einen Kindermörder hält; Parallelen zu dem französischen Klassiker „Das Verhör“ (1981) sind unverkennbar. „Der längste Tag“ ist vor allem schauspielerisch ganz ausgezeichnet. Episode sechs, „Der Riss in allem“, orientiert sich wieder stärker an den Konventionen des Sendeplatzes. Diesmal rückt Anne Schäfer ins Zentrum: Kommissarin Valent verliebt sich in einen Kollegen, der allerdings auch in einen aktuellen Fall verwickelt ist. „Der Riss in allem“ ist schon allein wegen Alex Brendemühl sehenswert und beeindruckt zudem durch diverse Stadtbilder, aber unterm Strich entwickelt die reduzierte Form des ersten Films eine höhere Intensität.