
„Aenne Burda – Die Wirtschaftswunderfrau“ erzählt vom Aufstieg einer Unternehmerin, die nicht länger nur die Frau an der Seite eines erfolgreichen Mannes sein wollte. Triebkraft ihres Handelns waren neben der Vision von einer modernen Modezeitschrift mit Modellen zum Nachschneiderndem ein Stück weit auch die Verletzungen, die ihr durch den Casanova-Gatten widerfahren sind. Das Drehbuch von Regine Bielefeldt zeigt Aenne Burda als eine Frau, die ihrem Mann auf Augenhöhe begegnen will. Leistung, Pflicht, Verantwortung, das sind die von Männern geprägten Begriffe der Zeit, jener Nachkriegs(wunder)jahre, nicht Emanzipation, Gleichberechtigung oder gar Selbstverwirklichung. Die Jahre zwischen 1949 und 1954 werden chronologisch aufgefächert. Im ersten Teil dominieren der süddeutsche Provinzmuff und der Grauschleier der Nachkriegsjahre; Teil 2 hingegen liefert einem telegenen, höchst sinnlichen Bilderbogen der frühen 50er Jahre. Katharina Wackernagel verleiht dieser Frau eine große physische Präsenz und macht aus Burda das, was sie war: eine Persönlichkeit.