
Die Geschichte ist interessant: Nachdem Anwalt Borchert das Lösegeld übergeben hat, wird der entführte Sohn eines alten Freundes wieder freigelassen. Die Polizei macht das Opfer jedoch zum Täter: Angeblich hat der junge Mann das alles bloß inszeniert. Als die Leichen der Kidnapper gefunden werden, gilt er auch noch als Mörder. Die Handlung verliert jedoch ganz erheblich an Reiz, weil viel zu früh absolut klar ist, wer hinter der ganzen Sache steckt. Ein zweites Manko ist die Schnittfrequenz: Aus unerfindlichen Gründen hat Regisseur Roland Suso Richter in seinem neunten „Zürich-Krimi“ (Degeto / Graf Filmproduktion) viele Szenen regelrecht zerstückelt. Was in spannungsgeladenen Momenten plausibel ist, wirkt bei ruhigen Dialogen komplett unangebracht und sorgt allenfalls für Hektik. Das Ensemble mit Uwe Kockisch als Patriarch und Götz Otto als Unterweltgröße ist dafür umso sehenswerter.