
Das Debüt „Jonathan“, eine Kinokoproduktion mehrerer ARD-Sender (SWR, WDR, HR, Arte / Kordes & Kordes), widmet sich auf eine ungeschönte Weise dem Sterben, wie sich das ein Fernsehfilm nie trauen würde. Neben dem Thema Tod setzt sich Piotr J. Lewandowski in seinem Drama mit einem weiteren Tabu auseinander, das wie Mehltau wie über einer bäuerlichen Familie und somit auch über dem vorzüglich fotografierten Film liegt. Der gebürtige Pole erzählt die Geschichte des jungen Jonathan, der mit der Hofarbeit und dem Sterben des Vaters (André Hennicke) zunehmend überfordert ist. Jannis Niewöhner ist die perfekte Besetzung für diese Rolle: Während andere Jungschauspieler den Zorn ihrer Figuren schreiend und tobend nach außen kehren, frisst Jonathan den Druck in sich hinein.