
Keine andere TV-Figur in den 00er Jahren vermochte es, ihren Mitmenschen so nah zu kommen, und keiner Reihe gelang es, so tief in ihre Charaktere vorzudringen und Wahrheiten des Menschseins und der gesellschaftlichen wie psychologischen Realität offenzulegen. Auch in “Ein Fleck auf der Haut” stößt Bloch bei seinen Therapieversuchen auf tragische Ereignisse aus der Vergangenheit. Eine junge Frau verweigert die Nahrungsaufnahme. Die Großfamilie, die im Schwarzwald vorgestrig, streng und gottesgläubig lebt, verweigert jede Hilfe. Und während alle schweigen, spricht die Haut von Blochs Klientin: eine klaffende Phantomwunde wird auf einer alten Verbrennung sichtbar. Top auch die Machart: ruhig erzählt, konzentriert gespielt und Dialoge, die nicht unter der Last ihrer Bedeutung zusammenbrechen.