
Die neuen „Amsterdam-Krimis” (Degeto / Zieglerfilm) mit Hannes Jaenicke als Ermittler im Nachbarland behandeln unterschiedliche Themen, aber eine Parallele gibt es doch: Es geht beide Male um moderne Formen der Sklaverei. Im ersten Film jagt das Team einen Mädchenhändler, der das Rotlichtviertel mit „Frischfleisch“ aus Osteuropa versorgt, der zweite prangert unter anderem die Arbeitsbedingungen auf hoher See an. Das Spannungsniveau ist zwar nicht mehr ganz so hoch wie in den ersten Episoden, aber dafür bedient sich Peter Koller, der bislang alle Drehbücher für die ARD-Reihe geschrieben hat, einer besonderen Erzähltechnik: Die Rückblenden offenbaren nie die ganze Wahrheit, was zu einigen verblüffenden Aha-Effekten führt. Eine ausgezeichnete Bildgestaltung und die gute Thrillermusik sind ohnehin Qualitätsmerkmale der Reihe. Regie führte Ismail Sahin.