
Vor 15 Jahren hat ein Mann den Vergewaltiger seiner damals 16jährigen Tochter erschossen. Als er nach verbüßter Haft aus dem Gefängnis kommt, muss er erkennen, dass er einen schrecklichen Fehler begangen hat und der Täter immer noch frei herum läuft. Das klingt nach Krimi, aber Buch und Regie erzählen „So weit das Meer“ (ZDF / ndF) als Tragödie über Schuld, Sühne und Vergebung, weshalb der Titelzusatz „Ein Küstenkrimi“ etwas in die Irre führt. Axel Barths Inszenierung verzichtet konsequent auf die üblichen Krimielemente; selbst die Musik beschränkt sich darauf, das Geschehen zu begleiten, anstatt harmlose Szenen mit Spannung aufzuladen. Nicht nur deshalb ist das Drama vor allem ein Schauspielerfilm, zumal die drei wichtigsten Rollen mit Uwe Kockisch, Katharina Schüttler und Suzanne von Borsody ausgezeichnet besetzt sind. Gut ist der Film aber auch, wenn er in Bildern erzählt.