
Vorausgesetzt, die ARD-Tochter Degeto hat ebenfalls einen Zwei-Klassen-Unterschied zwischen den beiden neuen „Wien-Krimis“ (Mona & Tivoli Film) erkannt, dann stellte sich die Frage, welche Reihenfolge erfolgversprechender wäre. Das „Erste“ beginnt mit der deutlich schwächeren Episode, was zur Folge haben könnte, dass ein enttäuschtes Publikum den zweiten Film gar nicht erst einschaltet: An „Tod im Weinberg“ ist tatsächlich nur die Bildgestaltung bemerkenswert; das Ensemble ist nicht überzeugend, und die Handlung allzu konventinell & durchschaubar. Der Qualitätsunterschied zu „Tod an der Donau“ ist enorm: Das detailreiche Drehbuch ist von großer Raffinesse, die Umsetzung erfreut durch allerlei Kabinettstückchen, und die Bezüge zu Brechts „Dreigroschenoper“ sind ein großer Spaß.