
Als die 57jährige ehemalige Chefin einer Großküche zum wiederholten Male aus einem ihrer Gelegenheitsjobs fliegt, entschließt sie sich, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Ihr Plan: ein Schnellrestaurant mit regionalen Speisen, die ein Gefühl von Heimat vermitteln. Als ganz so einfach erweist sich die Sache mit der beruflichen Selbstständigkeit in der Alltags-Komödie „McLenBurger – 100% Heimat“ (Degeto / Ariane Krampe Film) dann allerdings nicht. Zum Glück befinden sie und ihre unbedarften Geschäftspartnerinnen in einem Film am ARD-Freitag. Da ist dann dank des Muts der Verzweiflung auf dem Weg zu Selbstachtung und Selbstermächtigung mehr möglich als im wahren Leben. Die Darstellung der Probleme und die Zeichnung der Charaktere heben sich allerdings deutlich ab von den zahlreichen Schönwetter-Dramödien im deutschen Fernsehen. Im Mittelpunkt stehen Charaktere mit Ecken und Kanten, alle stimmig besetzt, die sich weder bei anderen einschleimen, noch bei den Zuschauer*innen Sympathiepunkte sammeln wollen. Das gilt selbst für die Hauptfigur, stolz, selbstbestimmt, aber auch stur, eine Frau, die versucht, ihre Würde zu behalten.