
Der Kern der sechsteiligen Sky-Serie „Munich Games“ (Amusement Park) ist makaber, aber die Umsetzung durch Philipp Kadelbach ist abgesehen von einigen verzichtbaren Neben-Ebenen hochklassig: Im Rahmen des Gedenkens an die Opfer der palästinensischen Geiselnahme während der Olympischen Spiele 1972 in München ist ein deutsch-israelisches Freundschaftsspiel geplant. Als ein Mossad-Mitarbeiter in einem billigen Videospiel einen Hinweis auf ein Sicherheitsleck entdeckt, werden die deutschen Behörden in höchste Alarm-Bereitschaft versetzt. Tatsächlich ist offenbar ein Anschlag geplant. Fieberhaft sucht eine Islamismusexpertin des LKA gemeinsam mit dem Israeli nach den Drahtziehern; doch die Gefahr lauert woanders. Für ein an synchronisierte Produktionen gewöhntes Publikum sind die vielen Untertitel mühsam, denn die Israelis sprechen hebräisch und die Araber arabisch; doch die Serie gewinnt dadurch enorm an Authentizität. Gegen Ende entwickelt sie zudem enorme Spannung; und Seyneb Saleh als Frau zwischen den Kulturen ist ohnehin sehenswert.